Tagesgeld

Die Krise um den Euro und das gesamte Finanzmarktsystem setzt dem Kleinsparer sehr stark zu. Anstatt Zuversicht und Optimismus regieren Misstrauen und Pessimismus. Vor Beginn der Krise galten Fonds und Aktien als beliebte Anlagemöglichkeiten. Von Sparbüchern oder anderen Anlageformen mit täglich fälligen Einlagen wollte niemand etwas wissen. Sparbücher wurden aufgelöst, jeder Cent wurde zusammengekratzt, um in irgendeinen Fonds gesteckt zu werden.

Mit der Krise kam das Umdenken. Zugunsten hoher Renditen verschmähte Sicherheiten waren mit einem Schlag wieder gefragt. Auch das Sparbuch erfreute sich unmittelbar nach Beginn der Krise einer neuen Beliebtheit. Banken bewarben ihre Sparbücher als klassische oder konservative Sparformen. Doch wirklich durchsetzen konnte sich das Sparbuch dennoch nicht mehr. Zwar gibt es nach wie vor den Kleinsparer, der sein erspartes Geld auf einem Sparbuch deponiert, doch an seine früheren Erfolge kann das Sparbuch dennoch nicht mehr anschließen.

Von welcher Seite bekam das Sparbuch Konkurrenz?

Tagesgeld lautete das neue Zauberwort für Sparer. Im Vergleich zum Sparbuch liegen die Tagesgeld Zinsen deutlich höher. Ein Umstand, der eigentlich alle Sparer anlocken müsste. Die Praxis jedoch belehrt uns hier eines Besseren. Trotz höherer Zinsen halten nach wie vor viele Sparer ihrem Sparbuch eisern die Treue und verzichten jährlich oder sogar mehrmals jährlich auf satte Zinsen. Eine Einstellung, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht nachvollziehbar ist. Vermutlich kommen hier emotionale Gründe als Erklärung infrage. Da wäre die Treue zum guten alten Sparbuch oder zum Personal der Bankfiliale. Vielleicht liegt der Grund aber auch darin, dass vielen ein Tagesgeldkonto nach wie vor völlig unbekannt ist.

Was sollte man dazu wissen?

Tagesgeldkonten besitzen Ähnlichkeiten sowohl mit einem Sparbuch wie auch mit einem Girokonto. Dabei handelt es sich um Konto, für dessen Guthaben dem Kontoinhaber Zinsen ausbezahlt werden. Allerdings handelt es sich dabei um ein reines Sparkonto, ähnlich einem Sparbuch. Überweisungen zu Fremdkonten, Überweisungsaufträge, Einziehungsaufträge und andere Lastschriften können, anders als bei einem Girokonto, von diesem Konto nicht durchgeführt werden. Ein eigens hervorzuhebendes Element sind die Zinsen. Diese sind gegenüber dem Girokonto und dem Sparbuch deutlich höher.

Wie werden die Tagesgeld Zinsen berechnet und warum sind sie höher als die Sparbuchzinsen?

Berechnet werden die Zinsen wie beim Sparbuch für ein Jahr. Unterschiede kann es jedoch bei der Methode der Auszahlung der Zinsen geben. Während beim Sparbuch in der Regel die Zinsen zum Jahresende ermittelt und gutgeschrieben werden, kann es beim Tagesgeld Abweichungen geben. Manche Banken verrechnen die Zinsen halbjährlich, vierteljährlich oder sogar monatlich. Das bringt den Sparer in eine vorteilhafte Lage. Er kann die Zinsen früher beheben oder auf dem Konto belassen. Belässt er sie auf dem Konto, erhöht sich dadurch das Kapital, von welchem die Zinsen berechnet werden. Die wird als der sogenannte Zinseszins-Effekt bezeichnet.

Wozu nützt ein Zinsvergleich?

Der Vergleich von Zinsen hat verschiedene Gründe. Trotz attraktiver Zinsen bieten manche Banken für ein Tagesgeldkonto niedrige Zinsen. Anstatt also loszulaufen und sein Geld der nächsten Bank anzuvertrauen lohnt sich ein Vergleich der Zinsen. Dank dem Internet müssen dabei nicht die Konditionen der Banken einzeln analysiert und miteinander verglichen werden. Ein Tagesgeld Vergleich geht einfach und schnell mit einem Vergleichsrechner. Allerdings sollte auch der Tagesgeldkonto Vergleich nicht zu ernst genommen werden. Bei diesen wird ausschließlich ein Zinsvergleich durchgeführt.

Was sollte bei einem Tagesgeld Vergleich noch berücksichtigt werden?

Viele Banken bieten Neukunden bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos eine zusätzliche Prämie an. Diese Prämie kann an eine Mindesteinlage gebunden sein. Auch wenn die Zinsen bei dieser Bank etwas niedriger ausfallen als bei einer Konkurrenzbank, kann sich die Eröffnung eines Tagesgeldkontos dennoch lohnen. Zinsen und Prämie zusammen können, zumindest für das erste Jahr, eine attraktive Rendite ergeben. Sollte sich das Zinsniveau deutlich ändern, bleibt immer noch die Möglichkeit zu einer andern Bank zu wechseln.