6,7 Milliarden Euro Verlust bei der Deutschen Bank erwartet

Der Deutschen Bank steht der größte Jahresverlust ihrer Geschichte ins Haus. Selbst im Krisenjahr 2008 war die Bilanz nicht so schlecht wie die nun anstehende.
Für das Jahr 2015 rechnet die Deutsche Bank mit einem herben Verlust in Höhe von 6,7 Milliarden Euro nach Steuern. Dies teilte das Kreditinstitut in einer aktuellen Meldung mit und nennt als Grund für diesen Rekordverlust vor allem die Kosten für den derzeit laufenden Konzernumbau, für Stellenstreichungen wie auch Prozesskosten beziehungsweise Rechtsstreitigkeiten.
Experten hatten zwar mit einem deutlichen Minus gerechnet, da vor allem Abschreibungen im Investmentbanking wie auch im Privatkundengeschäft ebenso bekannt waren wie auch die Rückstellungen, mit denen man Abfindungen oder auch Strafzahlungen in juristischen Auseinandersetzungen zu zahlen bereit sei, aber die tatsächlich anfallende Höhe der Verluste überrascht nun auch die Experten. Ausgegangen war man eher von einer Höhe von etwa fünf Milliarden Euro.

Nun aber müssen sie feststellen, dass hier weitere 1,2 Milliarden Euro für Rückstellungen anfallen, um vor allem frühere Geschäfte zu beenden, die aktuell im Visier der Gerichte stehen. Auch das Privatkundengeschäft bereitet den Bankern weiterhin Kopfzerbrechen. Insbesondere der geplante Verkauf der Postbank belastet das Ergebnis. Weitere 800 Millionen Euro kostete die Bank allein im vierten Quartal die Neuausrichtung des Geldinstituts. Hier fallen vor allem Abfindungszahlungen ins Gewicht. Insgesamt summieren sich die Sonderbelastungen im vierten Quartal auf über zwei Milliarden Euro, nachdem nun auch weitere 100 Millionen Euro abgeschrieben werden mussten.
Diese Zahlen sind ein herber Rückschlag für Deutschlands größte Bank, denn noch ein Jahr zuvor lag der Gewinn bei 1,7 Milliarden Euro – und damit doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Selbst zu Zeiten der Finanzkrise 2008 verbuchte die Deutsche Bank lediglich einen Verlust von 3,9 Milliarden Euro. Mit seinem Rekordverlust steht das Geldhaus derweil recht allein da, denn relevanten Konkurrenten aus USA fahren derzeit Milliardengewinne für das abgeschlossene Jahr 2015 ein. Zu den Wettbewerbern zählen dort beispielsweise Wells Fargo, die Bank of America oder JPMorgen, die Citigroup wie auch Morgan Stanley.