Banken sind immer besonders schnell, wenn es darum geht, die Guthabenzinsen an die Leitzinsen anzupassen – die Überziehungszinsen bleiben jedoch oft zu hoch. Clevere Verbraucher können hiergegen jedoch etwas tun.
Wer regelmäßig sein Girokonto überzieht, der macht einen zehnmal so hohen Verlust, wie er bei einer Anlage in der gleichen Höhe als Tagesgeld Gewinn machen würde. Was jedoch noch erschreckender ist, ist die Tatsache, dass sich diese Schere in den vergangenen Monaten enorm vergrößert hat. Das allgemeine Niveau der Zinsen ist im historischen Vergleich überaus niedrig. Daher erhalten Bankkunden immer weniger Zinsen auf ihr Guthaben. Das Girokonto sollte jedoch auch nicht sonderlich häufig überzogen werden, da die Dispozinsen leider nicht gesunken sind. Tests von biallo zufolge liegt der Durchschnittszinssatz bei nur 0,81 Prozent, weniger als halb so hoch als die Teuerungsrate. 247 untersuchte Banken verlangen dagegen aber 11,03 % Zinsen. Langfristig sticht vor allem die Tatsache ins Auge, dass in den letzten fünf Jahren die Kreditinstitute ihre Zinsen für die Tagesgeld-Anlagen um etwa 70 % gesenkt haben. Der Überziehungszinssatz ist jedoch konstant geblieben. Verbraucher müssen also handeln. Die Höhe der Dispozinsen müssen sich Verbraucher keinesfalls bieten lassen. Die deutsche Skatbank verlangt beispielsweise nur 5,25 % für das Minus auf dem Girokonto. Bereits die Differenz zu einem mehr als doppelt so hohen Sollzins kann bei notorischen Überziehern häufig über 100 Euro im Jahr ausmachen.
Die Skatbank gehört allerdings zu den Direktbanken. Wem eine Filialbank vor Ort lieber ist, der muss aber auch nicht in die Dispofalle tappen. Die Sparkasse in Holstein verlangt zum Beispiel nur 6,24 % Dispozinsen. Im Girokonten Vergleich, den viele Internetportale bereitstellen, kann jedoch aktiv nach Anbietern gesucht werden, die sich in der Nähe befinden und maßvolle Sollzinsen verlangen.
Man sollte jedoch nicht gleich in die nächste Kostenfalle rutschen. Es werden nämlich häufig hohe Gebühren für die Bargeldverfügung an fremden Geldautomaten verlangt. Aber auch Gebühren, die bei manchen Girokonten für die Kontoführung anfallen, können die niedrigen Dispozinsen wieder zunichte machen. Die besten Girokonten sind die, die EC- und Kreditkarten ohne Gebühren bieten.